Freitag, 17. August 2007

DSL+

dsl+ unterscheidet sich von einer herkömmlichen Internetverbindung über analoge Telefonanschlüsse (POTS) oder ISDN dadurch, dass für die Datenübertragung ein weitaus größerer Frequenzbereich genutzt wird, was eine vielfach höhere Geschwindigkeit ermöglicht; die Reichweite des Signals ist durch dieses große Frequenzband jedoch stark eingeschränkt, so dass bereits in der Ortsvermittlungsstelle das Signal weiterverarbeitet ((de)moduliert) werden muss.

Bei den üblicherweise für die Privatkunden-Vermarktung vorgesehenen dsl+-Varianten wie Adsl+ wird der für die Festnetztelefonie verwendete Frequenzbereich ausgespart, womit dsl+ parallel zum normalen Telefon genutzt werden kann. Fax, analoges Telefon oder ISDN stehen auch während des dsl+-Betriebs zur Verfügung. Dadurch ergeben sich neue Anwendungen, denn der Internet-Zugang ist nun wie bei einer Standleitung stets verfügbar.

Zwischen dem dsl+-Modem des Kunden und der nur wenige Kilometer entfernten Vermittlungsstelle wird das analoge dsl+-Signal über die Telefonleitung übertragen. Der dsl+-Multiplexer dsl+AM wandelt (demoduliert) das analoge Signal in ein digitales Signal, bzw. wandelt in der Gegenrichtung ein digitales Signal in ein analoges um. Das digitale Signal wird über eine breitbandige Glasfaseranbindung vom dsl+AM zu einem Konzentrator (dsl+-AC, BB-PoP) und von dort in den Backbone des Providers übertragen.

Durch hohe Kapazität der Backbone-Anbindung kann die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) besser ausgenutzt werden als bei analoger oder ISDN-Datenübertragung, da die Daten nicht mehr über das herkömmliche Telefonnetz übermittelt werden müssen. Bei dsl+ wirken verbesserte Modulationsverfahren und die Nutzung einer größeren Bandbreite (Details unten).

dsl+-Verbindung (vereinfacht):

Während ISDN in erster Linie für die Telefonie mit mehreren Nutzkanälen über die selbe Amtsleitung genutzt wird, in zweiter Linie aber auch zur gleichzeitigen Telefonie bei bestehender Schmalband-Internetverbindung, ist Adsl+ (Asymmetrisches dsl+: große Bandbreite in Richtung Nutzer, kleine Bandbreite in Richtung Internet) die erste Technologie, die Netzbetreiber für den schnellen Internet-Zugang von Privatkunden installiert haben.

ISDN hat somit im Privatkundenbereich einen Konkurrenten durch dsl+ erhalten, denn mit Adsl+ kann auch in Verbindung mit einem analogen Festnetzanschluss - wie bei ISDN - gleichzeitig über den selben Teilnehmeranschluss gesurft und telefoniert werden, wobei die Internetverbindung wesentlich schneller als bei einem schmalbandigen ISDN-Internetzugang ist.

Sdsl+ (symmetrisches dsl+, gleiche Bandbreite in Up- und Downstream-Richtung) kommt hauptsächlich für Geschäftskunden zum Einsatz, die auch schnelle Upload-Verbindungen benötigen, wird aber von Q-dsl+ home (vormals QSC) auch für Privatkunden vermarktet. Sdsl+ eignet sich aufgrund seiner hohen Reichweite auch zur Versorgung von Kunden mit langen Anschlussleitungen, die mittels dem in Deutschland verwendeten reichweitenschwachen Adsl+-over-ISDN nicht oder nur unzureichend versorgt werden können.

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